Kaum war der Wurstsalat vollständig verschlungen,
brach die Hölle über den Gasthof herein: schwitzende und schlimm riechende Christen
wollten sich bei Saftschorle und Kuchen von den Strapazen ihrer Wallfahrt erholen.
Der CaveSeeker aber, welcher zwar ebenfalls stellenweise unangenehm riecht, wurde
vom mitgebrachten tragbaren Holzkreuz derart verstört, dass er sofort die Zeche zahlte
und das Weite suchte.
Zielsicher wurde mit Hilfe des GPS-Geräts
die Höhgassenhöhle anvisiert. Im Randbezirk von Gößweinstein konnte
komfortabel geparkt werden und - trotz merkwürdiger Kleidung mit Plastikhut und Lampe
- friedlicher erster Kontakt mit den Eingeborenen hergestellt werden. Freundlich
gegrüßt kletterte man so am Straßenrand einen kleinen Hang hinauf und irrte zunächst
hilflos durch den Wald. Wie schon bei der Mission zuvor auch, erreichte man die angegebenen
Koordinaten am Hügel - doch weit und breit kein Hohlraum in Sicht. Erneut wurde in
verschiedene Richtungen ausgeschwärmt und kurz bevor man ohne Ergebnis den Rückzug
antreten wollte, fand Herr Seeleitner den wirklich nur sehr schwer zu übersehenden
"Höhlen"-Eingang. Genau dort, wo man ihn vermutet hätte - hätte man gewusst, dass
das Loch offenbar geraume Zeit als Lagerhöhle, mit ehemaliger direkter Straßenanbindung,
Verwendung fand.
Während sich die Kameraden Bugelmüller und
Seeleitner einschlazten, beschloss Herr Wipplinger zum
zu fahren.
Mit dem Auto. Ins Nachbardorf. Offenbar wurde hier ein ganz bestimmtes Ritual verfolgt,
denn mit Vernunft ist diese Handlung nicht zu erklären - stand man doch mitten im
Wald. Aus unerfindlichen Gründen - vielleicht zum Schutze des Automobils - fuhr er
jedoch nur ein paar hundert Meter, kehrte um und folgte dann den Kameraden ins Loch.
Nach nur wenigen Minuten des Staunens
in der unerwartet großen Halle folgte eine neuerliche Welle von erheblichen Flatulenzen,
gefolgt von bedrohlichem Bauchgrummeln. Da wieder die volumenmäßig größte Person
betroffen war, stellte sich bei allen Beteiligten ein gewisses Unwohlsein ein. Eine
weitere Minute später verließ besagte Person fluchtartig den Hohlraum, um (nun doch)
am Baum des Vertrauens eine explosionsartig ausgeworfene
. Stichwort: Der käsefreie fränkische Wurstsalat spritzt vorn und hinten raus. Ob
nun das Holzkreuz oder andere Umstände ursächlich waren, kann und braucht nicht ermittelt
werden.
Die Herren mit den solideren Mägen begannen
inzwischen zu zweit mit der fotografischen Dokumentationsarbeit. Schnell war das
Loch in seiner Gänze durchschritten und es konnten einige Motive gefunden und abgelichtet
werden. Als auch der dritte Kasper wieder im Loch war, wurde die Mission mit Großraumaufnahmen
beendet.
Wer nun den Umfang der Befahrungsbeschreibung mit dem Teil der Stoffwechselproblembeschreibung vergleicht, kann sich sein eigenes Urteil über die Schönheit und technische Schwierigkeit dieses Hohlraums bilden. Wahrlich ein Kleinod!