' Moskitos?' - 'Oh, yes! Use this, or they will eat you!'. So beginnt der Tag an einem doch sehr unschönen Bootssteg im verkehrstechnisch gut erschlossenen Busch auf Langkawi in Malaysia. Und während sich der Autor noch fragt, wie dieses grammatikalisch fehlerfreie Englisch aus dem Munde eines Einheimischen in den Busch gelangte, wurde auch schon ein offensichtlich mehrere Monate altes Gläschen mit Insektenschutzmittel umhergereicht. Der Umstand, dass Insektenschutzmittel normalerweise auf Pflanzen aufgesprüht wird, um Fressfeinde abzuwehren oder den Regenwald zu entlauben, ließ nur die wenigsten Touristen vor dem Gläschen zurückschrecken. Auch der Autor hat noch heute Termine beim Hautarzt.
Bereits nach 30 Minuten Wartezeit - klar, denn
während die Touristen warten, fällt schon keine Arbeit für den Führer
und seine beiden Taschentiere an - besteigt man das Boot. Ein Boot
im Stile der Boote, von denen man gehofft hat, nie wieder einem begegnen zu müssen.
Aber egal. Man hält sich am Fotoapperat fest, und macht schlechte Bilder von geschundener
Natur.
Aber nur kurz. Denn nach drei Minuten sieht das Höhlenforscherauge bereits das Höhleneingangshäuschen am Ufer, und man steigt aus. Bereits vor dem Eingang, wird man tatsächlich beinahe qualifiziert zum echten Höhlenforscher ausgebildet. Im Loch bleibt man - und das ist tatsächlich eine Sensation - von dümmlichen Tropfsteinbeschreibungen, wie z.B. 'dies sind die 8 Zwerge' oder 'dort sehen sie den Mann und seine Frau am Steuer ihres neuen Mercedes Benz' verschont.
Dann fällt der Schlüsselsatz in bestem Englisch : "Don't do the flash, please!".
Schnell ist der erste Teil der Höhle überwunden,
und man findet sich wieder im Freien wieder. Hier geht die Ausbildung weiter, und
mancher lernt - der Autor aber hört angestrengt weg. Schließlich müssen die vorgefundenen
zwei Tropfsteine ansprechend abgelichtet werden. Wie zu erkennen, war dieses Ansinnen
aufgrund miserablen Sinters nicht wirklich von Erfolg gekrönt.
Ein paar Minuten später dann der Höhepunkt
: Es muss sich gebückt werden, um wieder ins Loch zu gelangen. Der Autor stöhnt kurz
auf, ein paar Adern im Knie platzen, und schon ist auch schon wieder alles vorbei.
Man steht in einer "Halle", die genauso gut die zerbombte Besenkammer im Führerbunker
sein könnte, und geht ca. 10 Meter - und steht wieder im Freien.
Hier kann der ganz - wirklich ganz, ganz - Mutige
eine Leiter nach oben begehen, die ihn in eine Kammer führt, die noch ein paar wenige
Sinterformationen enthält. Selbstverständlich sind diese tot. Aber: hier sitzt die
Spinne - und man ist auf eine Taschenlampe angewiesen. Hier hilft der freundliche
Führer mit seiner 70er Jahre Taschenlampe gerne aus. Schließlich vergeht so das Leben.
Zurück am Boot sind alle stolz, diese gefährliche 'Cave Exploration' zur vollsten Zufriedenheit der Führers gemeistert zu haben. Und schon geht's weiter zum Fischfüttern. Auch spannend.