Das Team Pesahl-Bohrer hatte sich bei seinem diesmaligem
Wanderausflug ausnahmsweise den wettertechnisch richtigen Tag ausgesucht. Bei schönstem
Herbstwetter traf man sich auf dem Wanderparkplatz bei Eilsbrunn, um von dort aus
zunächst zum Pfarrerfelsen hochzusteigen und dann eine Wanderung durch die malerischen
Jura-Hänge des Labertals zu unternehmen.
Auf der Wanderung stieß man auf einen seitens Herrn Pesahls
schon länger bekannten Dolineneinbruch, in dem wieder einmal zufällig ein Geo-Cache
gefunden wurde, welcher den eigentlich recht unspektakulären Hohlraum als "Höhlenkirsche"
auswies. Eine vermutete Fortsetzung der Höhle stellte sich leider als ziemliche Enttäuschung
heraus. Bei der weiteren Wanderung fand man noch einige kleinere Verbruchlöcher,
welche jedoch an Langweiligkeit kaum zu überbieten waren. Nachdem man die erfolglose
Suche nach einem geeigneten kleinen Felsen zwecks Ausprobieren der von Herrn Pesahl
neu erworbenen Steigklemmen beendete, ging es zurück zum Parkplatz, von wo aus der
Weg zum eigentlichen Missionsziel eingeschlagen wurde: Der Burgruine in Loch.
Aufgrund der doch recht beschränkten Geschwindigkeit des Bohrerschen
fahrbaren Untersatzes kam man etwas verspätet an der Örtlichkeit an. Zwecks
wurde erst direkt in der Haupthalle angeschlazt, was sich aufgrund
als durchaus sinnvoll herausstellte. In der Haupthalle
angekommen, wurde sich also nach einer flüchtigen Besichtigung derselben in Schale
geworfen.
Nach einer -diesmal etwas ausfürlicheren- Inspektion stellte
man schnell fest auf was man sich da eigentlich fortbewegte: Im Gegensatz zur allgemeingültigen
Regel wurde in der Haupthalle kaum Erde und Lehm, sondern etwa 10 Kubikmeter Ziegenkacke
gefunden, was wohl auf die sommerliche Nutzung der Anlage als Weidefläche zurückzuführen
war (welche übrigens aufgrund des Naturschutzes des bedrohten Magerrasens passierte).
Bereits bei einer früheren Besichtigung einige Monate zuvor musste man sich durch
Massen von Ziegen kämpfen, welche ihre neue Heimat tapfer verteidigten.
Herr Pesahl machte sich sofort mit dem üblichen Enthusiasmus
daran, den Hohlraum abzulichten, was sich mangels ansprechenden Motiven als recht
schwierig herausstellte. Die extrem verrusten Zwischenräume mit unzähligen Verewigungen
längst vergangener Tage waren mit Dreck ebenso gespickt wie mit Glasscherben und
anderem Unrat. Die Trostlosigkeit dieser Höhle ist wohl kaum zu überbieten, vergleichbar
mit der Innenstadt von Hiroshima oder Nagasaki '45. Warum man sich im Mittelalter
gerade diesen Hohlraum als Wohn- und Lagerfläche ausgesucht hatte, wird wohl auf
ewig schleierhaft bleiben, wir wären jedenfalls lieber in die Klausenhöhle oder das
Silberloch gezogen, als unser Leben in dieser teils wirklich potthässlichen Höhle
zu fristen. Wer auf Dreck, rabenschwarzen Fels und Müll steht, ist mit diesem Hohlraum
relativ gut beraten.
Die recht engen lehmgefüllten Schlufe im hinteren Teil der
Höhle waren eine Bekriechung nicht wirklich wert, da diese ohne Ausnahme absolut
unspektakulär enden. Während Herr Pesahl verzweifelt nach einigermaßen ansprechenden
Motiven für seine Kamera suchte, machte sich Herr Bohrer zunächst daran, eine extrem
enge senkrechte Spalte im hinteren Teil der Haupthalle zu erklettern - diese hatte
man bei einer Vormission
entdeckt. Ein Balkenstück das wohl einmal eine Leiter war, hatte
vormals große Erwartungen geweckt, welche allerdings nach erfolgreichen Durchdrücken
bitter enttäuscht wurde. Nach dieser Enttäuschung wurden alle Hoffnungen auf eine
Kammer gesetzt, von der man vermutete
dass sie eine Verbindung in den hinteren Teil der Haupthalle darstellt, jedoch müsste
man hier wohl etwa 5 Jahre graben um einen Erfolg verzeichnen zu können.
Nach einer letzten Trauerandacht in Gedenken an die vielleicht früher einmal doch schöne Höhle (auch wenn dies wirklich äußerst zweifelhaft scheint) machte man sich bei bereits eintreffender Dunkelheit wieder auf den Weg.