In einem besonders dunklen Jahr des Herren - irgendwann im ausklingendem Mittelalter - erblickte er mit knapp zweieinhalb Pfund Lebendgewicht das Licht der Welt. Daraufhin wurde er von seinen Eltern auf den Namen Max getauft - bezugnehmend auf Maximlilian den Grossen natürlich. Doch nach ein paar Monaten wurde er von allen nur noch liebevoll Maxl genannt. Er durchlebte eine glückliche Kindheit. Bis zu dem Tage, als er mitten in der Nacht mit den Worten geweckt wurde: "Guten Morgen Maxl, heut ist dein erster Schultag!"
Über seinem Haupte schwebte ein imaginärer Scheissehaufen. Im Laufe der Jahre versuchte er sich dann mit allen Mitteln vor der Schule zu drücken. Ende der ersten Klasse wurde Legastenie diagnostiziert, Ende der zweiten Klasse Rechenschwäche. Der Erfolg für ihn blieb aus. Er wurde zu Förderunterricht verdonnert. Erst nachdem er mit dreizehn jungen Jahren die Schule wechseln musste - da er eine Kloschüssel sammt Fallrohr mit Sylvesterkrachen gesprengt hatte, wurde ihm klar, dass er die Zähne zusammenbeissen muss.
Es folgten ein Paar unbeschwerte Jahre, bis er in die Lehre kam. Da er noch nie grosse Lust hatte viel zu Arbeiten entschied er sich für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst. Gute Entscheidung. Danach reparierte er im Tunnel U-Bahn-Signalanlagen. Nach knapp zwei Jahren hatte er davon auch wieder die Schnauze voll. Nun war Handeln angesagt. Man glaubt es kaum, er ging auf die Schule. Dreisig erwachsene Männer mit dem geistigen Niveau von Fünzehnjährigen. Da fühlte er sich mal richtig wohl. Er fühlte sich so wohl, dass er nebenbei sogar noch das Abitur erlangte. Gelernt wurde dafür in einer kleinen Gruppe in der Kneipe.
Danach arbeitete er als Angestellter in der Tunnebaubranche, daher auch seine Vorliebe für dunkle, feuchte und dreckige Löcher. Doch das Arbeiten als Angestellter, konnte ihn auf Dauer auch nicht Befriedigen. Also macht er sich in der gleichen Branche selbstständig. Das heisst: Entweder er abeitet irgendwo auf einer Baustelle - oder er ist auf der Flucht vor dem Finanzamt.