Missionsbeschreibung -

Ponikevska Draga

ÖFFENTLICH
Höhle: Link zur Hohlraum-Hauptseite Ponikevska Draga
Mission: 496 - Peinlich berührt
Datum: [Samstag]
Zeitrahmen: 11:15-20:33 [13:29-20:14]
Nettozeit: 6:45 Stunden
Prozentsatz: 90%
Mobil: Alle
Mannschaft: Jürgen WipplingerOliver WolframUlrich HenschkerThomas WarnickFlorian Seeleitner
Besprechung:

Herr in seinem Element. Hektik bestimmt den Vormittag. Man streitet zunächst darüber, zu welchem Loch vorgedrungen wird. Plötzlich ist klar, dass die vier Franken und der Rosenheimer die Poni befahren werden - man sprach von 114 Metern Tiefe und allerhand Abseilstrecken.

Ponikevska Draga - Die schöne Schlucht. Im Regen nicht ganz einfach zu begehen. Keine Zecken.

Aus Gründen, die man wohl ausschließlich in den zahlreichen Führungsebenen der Firma nachvollziehen kann, wird jedoch beschlossen, dass alle Anwesenden zunächst zu irgendeinem Eingeborenen fahren, um dort nach einem Schlüssel zu fragen. So geschieht es. Natürlich bekommt man keinen Schlüssel. Wie immer. Aber egal. Man ignoriert einfach die auf slowenisch gesäuselten Worte "Hau ab du Depp - ich will dich hier nie mehr sehen!" und kommt nächstes Mal nochmal vorbei.

Wider aller Logik wird dann gemeinsam zur Poni gefahren - im BMW nicht schneller als im Konokrassmobil - weil selbiges das gemächliche Tempo bedingungslos vorgibt. Und so stehen VIER deutsche Fahrzeuge am Loch. Es regnet.

Der Meister des Chaos hat auf den wenigen Kilometern fahrt den Plan wieder ein wenig geändert: Alle werden in die Poni einfahren.

Ponikevska Draga - Herr Seeleitner im Glück.

Herr Wipplinger - seines Zeichens oft sehr nahe Wasser gebaut - rastet aus und versucht zunächst zu erklären, dass hässliche Löcher mit vielen Abseilstrecken nicht genau das seien, was sich neue Slowenien-Touristen ansehen wollten - insbesondere weil tausende andere Löcher in unmittelbarer Nähe für deren Ansprüche besser geeignet seien. Danach - schon ein wenig drastischer - postuliert er, dass viele Abseilstrecken mit vielen Menschen exponentiell viel Zeit verschlingen - und der Tag außerhalb der Firma zwar auch nur 24 Stunden hat, man aber nicht einfach 48 oder 64 Stunden aufschreiben kann.

Betretenes Schweigen bei den ca. 10 in Sachen bisher unbedarften Anwesenden. Spannung. Aber noch kein Einlenken.

Also folgt der letzte verzweifelte Versuch die Mission zu retten: "Wenn du jetzt nicht sofort zu grinsen aufhörst, und mit deinen Menschenmassen das Weite suchst,

Erfolg.

Nach einem halben Tag in Hektik und Stress, kann sich endlich um das Loch gekümmert werden: Und schon sieht Herr Wolfram ein großes weißes Ding mit blutunterlaufenen Augen aus dem Loch starren und dann ins Lochinnere verschwinden. Die Angst geht um. Ein Einheimischer mit Pigmentstörung?

Ponikevska Draga - Herr Henschker forscht am Kristall. Nicht zu erkennen im Bildhintergrund die zahlreichen Instrumente, der Generator und die zwei nur leicht bekleideten technischen Assistentinnen.Trotz Angst wird entschlossen eingedrungen. Bis zur ersten Abseilstrecke. 4 Meter. Wäre Herr Wipplinger noch 20 - oder 30 - Jahre jünger, wäre er - selbstredend - einfach gesprungen. Fast so wie die Herren Warnick und Seeleitner, welche nach akribischen Wiederzusammenbau ihrer modrigen SRT-Ausrüstung jeweils unabhängig voneinander unfassbar entspannt nach jeweils ca. 30 Minuten unten ankommen. Wipplinger schon wie der in Rage.

Ponikevska DragaNun wird forschen Schrittes weiter zur zweiten Abseilstrecke vorgedrungen. Aus unerfindlichen Gründen bleibt hier die eigentlich zu erwartende große Verzögerung aus. Nur Herr Warnick versucht zu vermitteln, dass sein Fallgurt während des Abseilens 'einfach aufgegangen' sei. 'Einfach' steht im groben jedoch für 'zu enger Fallgurt für bei weitem zu korpulenten Mann'. Macht aber nichts. Solange der CaveSeeker noch kriechen kann, kriecht er.

Ponikevska DragaIm bald darauf anschließenden großen Raum - welcher an einigen ausgesuchten Stellen durchaus anständig versintert ist - beginnt Herr Wipplinger sofort mit der Fotoschachtel zu hantieren und allerlei Befehle in die Halle zu quäken. Herr Seeleitner entzieht sich der Schinderei mit der gewagten Ausrede, den kleinen Abfluss am Hallenende näher untersuchen zu müssen. Glücklicherweise hat er hier das erste Hoch seines noch jungen Lebens: Er findet eine Fortsetzung und ist sich nicht zu schade, diese auch "Erstzubekriechen". Herr Henschker eilt zu Hilfe und mit ein paar wenigen flachen Felsbrocken kannt der nasse Schluf überbrückt werden. Während sich die Mehrheit schon am Ende der Mission wähnt und Halluzinationen von Ćevapčići mit Pommes nachhängt, erkundet Herr Seeleitner den Wasserlauf und lässt schließlich vernehmen, dass hier gefälligst einzuschlufen wäre. Sofort.

Ponikevska DragaAm Schluf jedoch hat das Kriechen für Herrn Warnick ein jähes Ende. Nicht weil er mit geplatzter Sacknaht darnieder lag oder an einem offenen Oberschenkelbruch laborierte. Nein. Der Schöpfer hat einfach nicht vorgesehen, dass Männer mit 'großer Brust' den Schluf in die interessanten Teile des Lochs bezwingen können. Selbst nachdem die Steine für eine trockene Durchrutschung entfernt worden sind, müssen einige Minuten des Elends ertragen werden, bevor klar ist: Die natürliche Auslese ist unerbittlich. Gerade auch zu den Dicken.

Alle anderen Herren passen bestens durch den von Herrn Seeleitner mittlerweile wieder fast trockengelegten Schluf. So finden sich fast alle Helden in einem engen Schlüssellochprofil wieder und drücken sich jauchzend und ranzen-schleifend bis zur nächsten Abseilstelle. 15 Meter. Auch hier wieder überraschend viel Angst feststellbar. Vermutlich wegen des eingebauten, aber versinterten Fremdseils. Es wird versucht ein Bild vom Schacht anzufertigen - allerdings ohne nennenswerten Erfolg.

Ponikevska Draga - Schachtgrund. Schön im gebankten Muschelkalk. Oder ähnlich.Am Schachtboden wähnt man sich wie am Boden eines Maßkrugs - steile Wände auf rundem, ebenen Grundriss ziehen senkrecht nach oben. Nur das nachlaufende Bier flüchtet durch ein kleines Fenster in der Schachtwand nahe dem Boden. Hier muss das erste eigene Seil verbaut werden und Herr Wipplinger schwingt sich todesmutig als erster in die ein wenig weniger tiefe Tiefe. Alles aber bereits vollständig versintert und nass. Überall fällt Wasser von der Decke. Es dauert wieder extra lang, bis Herr Seeleitner etwas Restmotivation gefunden hat und sich abseilt. Nach einer felsigen und schlammigen Rampe wird es enger, nasser - und immer schöner. Schließlich drückt man sich durch mehrere Engstellen, die mit allerlei Wasser von oben aufwarten.

Kurz darauf steht man ein wenig fröstelnd am - vorläufigen - Ende des Lochs und beginnt mit dem Ablichten der vorgefundenen Spektakularitäten. Insbesondere der Tennisball-großen Kristalle, die mehrere Quadratmeter der Wände schmücken. Auch der streckenweise komplett sinterlose Schacht mit diversen Schwarz- und Rottönen im Fels weiß zu gefallen.

Ponikevska Draga

Auf dem Rückweg wird der - vorschriftsmäßig - zurückgelassene Herr Warnick nicht mehr vorgefunden. Er wird aber auch nicht weiter vermisst. Und so beginnt ein weitgehend ereignisloser Ausstieg. Weitgehend aber nur insofern, als dass eine kleine Seeleitner-Rettungsaktion durchgeführt werden musste.

Erzeuger: Autor: Jürgen WipplingerAutor: Florian SeeleitnerBilder: Jürgen WipplingerBildassistenz: Florian SeeleitnerBildassistenz: Oliver WolframBildassistenz: Ulrich Henschker 22.11.2015 - 16:02:12
Speläotheme: Palmenstammstalagmit [ ]
Sinterbecken [ ]
Stalagmit [ ]
Kristalstalaktit [ ]
Baatz [ ]
Kristall [ ]
Schacht [ ]
Sinterröhrchen [ ]
Sinterüberzug [ ]
Lebensformen: Mensch [ ]
Bilder: Ponikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska Draga - Feucht: Herr Henschker.Ponikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska Draga - Herr Henschker forscht am Kristall. Nicht zu erkennen im Bildhintergrund die zahlreichen Instrumente, der Generator und die zwei nur leicht bekleideten technischen Assistentinnen.Ponikevska DragaPonikevska Draga - Schachtgrund. Schön im gebankten Muschelkalk. Oder ähnlich.Ponikevska Draga - Das versinterte Seil. Schön im Wasserfall.Ponikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska DragaPonikevska Draga - Herr Seeleitner im Glück.