Zunächst mag lobend erwähnt sein, dass der Eingang nicht gleichzeitig der Ausgang ist...
... und dass der Ausblick während des Wartens auf den Beginn der Führung nicht schlecht ist.
Die Höhle ist auf zwei Ebenen angelegt. Zunächst hält sich der Tourist auf der oberen Ebene auf, dringt immer tiefer vor, und wechselt am Ende - von ihm selbst unbemerkt - auf die untere Ebene. In dieser kehrt er zurück, unterquert den bereits beschrittenen Bereich, und nähert sich kurz vor dem Ausgang einem tollen "Musem", staunt dort über die ausgestellten Devotionalien, und entkommt aus dem Ausgang. Hier steht er dann vor einem Kiosk - in welchem er Geld gegen Nahrung tauscht.
Der geneigte Leser, der bis hierhin durchgehalten hat, mag eventuell ahnen, dass sich sonst nicht viel über das Loch schreiben lässt. Es gibt allerlei Sinter - jedoch bis auf den "Krummen Hund" in der letzten Kammer auf Ebene 1 nichts besonderes. Die Dimensionen des Lochs sind ebenso eher unspektakulär - weder groß noch klein.
In der CaveSeekers - Bibliothek existieren Bilder von wassergefüllten Sinterbecken und einer interessanten Abart von Blumenkohlsinter - allerdings kommt der Tourist offenbar nicht an diesen Spektakularitäten vorbei.
Der Vollständigkeit halber, hier die Abschrift des kleinen Höhlengängerprospekts (incl. bemerkenswerten grammatikalischen Konstruktionen, die nur der Feder eines Osteuropäers entsprungen sein können):
"Das Höhlenlabyrinth unter den Balcarka Felsen ragt außergewöhnlich mit reicher und bunter Tropfsteindekoration hervor. Die Galerie und der Naturgang gehören zu den schönsten unterirdischen Räumen in der Tschechischen Republik. Sehenswert sind auch ringförmige Schluchten, so genannte Rotunden oder flache Decken, die durch Sockelbankteilbarkeit der Kalksteinlagen gebildet wurden."
Während der Führung wird an sieben Punkten für allerlei wichtige Ansagen pausiert. Diese Punkte tragen die folgenden einfallsreichen Namen:
- ÜBER DEN TREPPEN
- WILSON ROTUNDEN
- FOCHSDOM
- HINTERER TEIL DES FOCHSDOMES
- GALERIE
- MASARYKS JUBILÄUMSDOME
- DOM DES VERDERBENS
Sollte der Eindruck entstanden sein, ein Ausflug zur Balcarka lohne sich nicht, so war das nicht die Intention des Autors! Hin, zahlen, rein, raus! Es gibt einiges zu sehen - gerade für den Franken.