Auf der Heimfahrt von der Tunnelhöhle kam man überein, doch noch nach dem Hausener Bröller zu sehen. Die Motivation lag zwar darnieder, aber schauen kostet ja nichts.
So stand man dann nach den üblichen Irrungen leicht verdutzt vorm Loch: Ein offener Höhlenmund, wasserspeiend, nebst dazugehöriger Tafel mit Höhlenplan. Ja wo gibt´s denn sowas!?
Nach kurzer Beratung konnten sich zwei Caveseekers mehr oder weniger überwinden, in den nassen Neo zu steigen. Hr. Fitzner hatte einen zweiten trockenen dabei, Hr. Kreil Pech. Hr. Wipplinger müllerte. So gerüstet, erreicht man nach strengem Marsch den Höhleneingang. Die eine Marschminute reichte allerdings nicht aus, um auf Betriebstemperatur zu kommen. So wurde noch ausgiebigst photographiert.
Der Siphon war schnell erreicht - zu schnell. Damit die Aktion sich überhaupt lohnt, wurde noch kurz die beliebte Carbonflasche geholt und der Atemregler aufgeschraubt. Derart gerüstet, tauchte man einzeln in den Siphon ein. Der Einstieg kam uns ziemlich eng vor. Da ohne Blei unterwegs, kann's natürlich auch am Auftrieb gelegen haben, der uns gegen die Decke drückte. Beide machten wir dann an der glockenartigen Erweiterung nach oben halt, um nicht Opfer unseres Auftriebs zu werden und hilflos an der nächsthöheren Decke zu kreisen.
Man leckte Blut. Raus zum Auto, aufgerödelt und mit voller Höhlentauchausrüstung eingefahren. Ein enger Unterwasserschluf (Es lag also nicht nur am Auftrieb) führte uns in die erste Auftauchglocke. Ein kurzes Briefing und ab ging's in den nächsten Schluf. Scheiße war der Eng. Flach und ruhig atmen, die Schläuche sortiert ging's durch die Steine. Danach folgt ein schöner geräumiger Gang schräg nach oben in einer leichten Rechtskurve. Die Sedimentverwirbelung hielt sich noch in Grenzen. Doch wo bleibt unserer Kameramann Hr. Kreil? Ein Blick zurück zeigt einen im Schluf kämpfenden Kameraden, der gerade stecken geblieben ist. Unterwasser wahrlich nicht erfreulich. Tapfer kämpft er sich zurück.
Mal unter uns: was hätte ich wohl gemacht, wenn er darin abgesoffen wäre? Durch das Hochwasser in der Höhle wäre es mir höchstwahrscheinlich unmöglich gewesen, eine Auftauchstelle zu erreichen. Am besten gar nicht darüber nachdenken. So ging aber noch mal alles gut.
Für Weicher gibt´s allerdings noch zwei andere Arten der Befahrung: Die Siphone abhebern (Buh!) oder wie früher austrinken: War doch der Hausener Bröller in grauer Vorzeit den Hausenern, was den Römern ihr Viadukt: Nach einer durchzechten Nacht (dort Rotwein, hier Bier) der willkommenen Brandlöscher.
Auf jeden Fall kommen wir wieder, gab´s doch nach ein paar Schluck Karstwasser noch ein anständiges Schnitzel und eine Halbe Bier zu vernünftigen Preisen.