Missionsbeschreibung -

Erzgrube G.

ÖFFENTLICH
Höhle: Link zur Hohlraum-Hauptseite Erzgrube G.
Mission: 438 - Vom Winde verweht, Vers. 4
Datum: [Samstag]
Zeitrahmen: 08:00-23:55 [12:30-20:10]
Nettozeit: 7:40 Stunden
Prozentsatz: 70%
Mobil: Höhlenmuli, Climberfiat, Schatzsucherbus
Mannschaft: Michael KreilPeter LanigStephan BunkMax SchmolinPeter Klampfl
Besprechung:

Erzgrube G. - Seekerspossing am SinterTagelange Vorarbeit der Kameraden Schmolin und Klampfl in dem weitläufigen und über mehrere Ebenen verteilten Stollenlabyrint ebneten den Weg zu dieser Mission.

Strecken und Abbaue wurden erkundet, gefährliche Löcher im Boden registriert und eine grobe Skizze dieses unterirdischen Reiches mittels Kompass, Stift und unendlich viel Papier erstellt. Alles für das Wohl der Kameraden, damit sich ja keiner verirrt, ersäuft oder gar zufällig das Bernsteinzimmer entdeckt.

So kam es, das man sich untypischerweise überaus pünktlich traf. Selbst Oberfeldtaucher Bunk aus dem fernen München erschien überraschend zeitig, wenn auch dank einer durchzechten Nacht halb bewußtlos. Lediglich Kamerad Lanig aus Fasthessen erreichte den Treffpunkt wegen zu vieler gelber Kennzeichen auf der Autobahn knapp 52 Minuten zu spät. Also doch fast pünktlich. Die so entstandene Wartezeit vertrieben sich die bereits anwesenden CaveSeekers in der nahen Gaststätte eines Besucherbergwerkes bei heißem Tomatenkompott mit Brot und Glühwein.

Erzgrube G. - Weichenhebel, angesintertVollzählig vereint schritt der Trupp dann,- um fragwürdigen Kontakt mit fragenden Einheimischen zu vermeiden,- in Zivilkleidung und mit Wanderschleifsäcken bepackt zum Ziel der Begierde. Ein für alte Männer und Nachtschwärmer beschwerlicher gut drei Kilometer langer Weg durch thüringische Wildniss musste bezwungen werden. Kniehoher Schnee und durch eine zu hohe Schneelast umgestürzte Bäume wollten uns am Vorwärtskommen hindern.

Doch die Anziehung zum Loch und unser stählerner Wille waren stärker, und so erreichten wir geschätzte 47 Minuten nach Abmarsch den Eingang zu diesem Bergwerk. Leicht erschöpft aber unverletzt. Beim nun folgenden fröhlichen Anlegen der Befahrungsklamotten stellte Kamerad Bunk wie so oft fest, das er seinen Schlaz vergessen und nur einen blauen Unterschlaz Marke Teddybär mitführte.

Wers nicht im Kopf hat, braucht sich um Gelächter nicht zu sorgen.

Als die Schmerzen im Zwerchfell nachließen und die Hirne der Anwesenden wieder aufnahmefähig für die wichtigen Dinge des Lebens schienen, hielt Altbergmann Klampfl noch einen kurzen Vortrag über die Besonderheiten in einem Bergwerk. In der Hoffnung, das alle Kameraden verstanden hatten, was mit gefährlichen Löchern im Boden, abgesoffene Schächten und dem Zusammenbleiben der Gruppe gemeint war, wurde noch ein kurzes und kaum erwiedertes "Glück auf" ausgesprochen und schon gings durch ein kleines Loch in den Berg.

Erzgrube G. - ...auf der 150m SohleAngenehme Wärme empfing uns im Stollen. Ein Wetterzug bergwärts sicherte uns gute Luft zu. Nachdem auch der letzte CaveSeeker seinen müden Körper durch das kleine Loch in der Eingangsmauer gezwängt hatte, entfernte Herr Schmolin die unter der Mauer stehende Aluleiter und versteckte diese einige Meter vom Eingang entfernt, um zu vermeiden, das wir während der Befahrung Besuch von bösen Menschen bekommen - oder einer von uns flüchten würde.

Schon kurz hinter dem Einstieg verzweigte der Stollen. Dank der Vorarbeit unserer beiden Bergbauspezialisten blieben die sonst üblichen Schlägereien und Diskusionen über den weiteren Weg aus. Also ging es erst mal geradeaus. Kurze Zeit später weitete sich die in anspruchsvollem Ziegelmauerwerk gehaltene Strecke und wir gelangten zu zwei Füllschnauzen eines höher liegenden Erzbunkers. Stahlstützen und massiver Beton um die Füllschnauzen sorgen auch heute noch - fast vierzig Jahre nach Betriebseinstellung - für enorme Standfestigkeit. Starfotograph Kreil packte seine Fotobox aus und erste Bilder entstehen. Danach folgen wir der Strecke weiter und gelangen alsbald zum ersten von ehemals zwei Blindschächten.

Erzgrube G. - Kupfervitriol an KalkBlindschacht nennt der Bergmann Schächte, welche nicht direkt mit der Tagesoberfläche verbunden sind. Dieser Schacht verbindet fünf Sohlen dieser Grube, wobei die beiden tiefsten Ebenen heute allerdings unter Wasser stehen. Die Schachteinbauten aus Eisen und Holz sind noch größtenteils erhalten, auch ein Förderkorb hängt noch - wenn auch ohne Seil - im rechten Fördertrum. Der Schacht selbst ist komplett mit Ziegeln ausgemauert.

Im ebenfalls erhaltenen Fahrtentrum laden in die Tiefe führende Leitern aus Holz zum Absteigen ein, doch der erfahrene CaveSeeker kennt natürlich die Reaktion von sechzig Jahre altem Holz und lässt sich nicht auf krasse Spielchen ein. Zumal bekannt ist, das ein anderer Weg nach unten führt. So riskieren wir noch einen flüchtigen Blick in die Tiefe des Schachtes, Herr Kreil und Blitzschlampe König fertigen noch ein paar Beweisbilder an und weiter gehts.

Erzgrube G. - ...EinlaufEinige Meter hinter dem Schacht ist diese Strecke zu Ende. Eine dort vergessene Kippmulde einer Lore beinhaltet neben anderem Müll leider schon leere Fischkonservendosen aus VEB-Produktion. Deutscher Fisch für deutsche Bergleute. Toll. Wir marschieren am Schacht vorbei zurück Richtung Stollenmund und biegen dann in die dort bergwärts abgehende Strecke ein.

Der Stollen ist nun nicht mehr ausgemauert und steht im festen Fels. Vorbei an beidseitig abzweigenden Strecken - wovon einige mit hölzernen Füllschnauzen versehen sind - erreichen wir geschätzte 800m nach dem Mundloch die ersten nach oben und unten ausgerichteten Abbauhohlräume. Diese Gewinnungsorte vermitteln dem Betrachter fast das Bild einer natürlichen Höhle, wären nicht die in regelmäßigen Abständen stehenden Felspfeiler. Auch erste winzige sinterähnliche Kalk-u. Manganausscheidungen an den Wänden können hier entdeckt werden.

Erzgrube G. - Reste einer WettertüreDie im Vergleich zu anderen befahrenen Bergwerken relativ gute Standfestigkeit in dieser Grube beruhigt auch feinfühlige Gemüter. Nachdem wieder einige Bilder entstanden sind, folgen wir einem steil in die Tiefe führenden Schrapperberg. In dieser Gefällestrecke - zwischen 4 und 6 Meter breit und meist gerade mal mannshoch - wurde früher mittels einer seilgeführten Riesenschaufel - dem Schrapper - das in den schräg oberhalb liegenden Abbauen losgeschossene Erzgestein zur tiefergelegenen Förderstrecke gezogen und dort in die bereitstehenden Förderwägen gefüllt. Das den Schrapper ziehende Stahlseil liegt noch am Boden, die ehemals daran geführte Riesenschaufel fand jedoch vermutlich schon einen neuen Besitzer.

Vierzig Meter tiefer erreichen wir dann die sogenannte Talsohle. Über eine gut erhaltene Holzfahrte klettern wir an der Einfüllvorichtung für die Förderwägen vorbei die letzten zwei Meter hinab auf die Strecke. Vorgetäuschte leichte Orientierungslosigkeit seitens Herrn Klampfl sorgt für etwas Stimmung und Kamerad Lanig packt seine extra für solche Fälle aus reflektierender Folie angefertigten Orientierungspfeile aus. Derart abgesichert schreiten wir der Strecke geradeaus folgend weiter. Von oben einmündende nicht mehr benutzbare Fahrtenschächte und Füllschnauzen lockern das Bild auf. Auch nach unten führende kleine Schächte mit zweifelhaften Holzausbauten und erste, oft nur dürftig verdeckte Rolllöcher liegen nun am und mitten auf dem Weg. Bei einigen dieser in die Tiefe führenden Schächte können wir zwanzig Meter tiefer Wasser stehen sehen. Plötzlich ist die weiterführende Strecke dank des überforderten Holzausbaues verstürzt. Also zurück bis zu dem von Kamerad Lanig ausgelegtem Orientierungspfeil. Pfeil umdrehen und weiter einer links abzweigenden Strecke.

Wieder treffen wir einige Meter weiter auf ein in die Tiefe führendes Rollloch. Einige Kameraden - die Namen sind uns bekannt - können nun ihren Spieltrieb nicht mehr zurückhalten und überlassen vorgefundenen Holzstücken und kleinen handelsüblichen Felsbrocken der Schwerkraft. Polternd rumpeln diese in die Tiefe und schlagen mit einem schmatzenden Geräusch in das unten stehende Wasser. Lustig. Erst als die Brocken immer größer und das Rumpeln im Berg bedrohlicher wird, ergeht eine nett gemeinte Aufforderung des Kameraden König, doch bitte mit dem "wir basteln uns ein Erdbeben" Spiel aufzuhören. War hier etwa Angst im Spiel? Oder doch nur Vernunft? Wir wissen es nicht.

Erzgrube G. - Lift defekt? Also klettern.Derart gerüffelt aber nicht schlecht gelaunt und immer noch ohne Schlägerei marschieren wir weiter. Wieder werden Abzweigungen passiert und Richtungspfeile ausgelegt. Die Zahl der sich verzweigenden Strecken nimmt in diesem Stockwerk der Grube fast unübersichtliche Dimensionen an. Einige noch vorhandene alte Hinweisschilder aus den Betriebszeiten des Bergwerkes - wie etwa Stollenmund, Kiosk oder Fluchtweg - tragen ob der vergangenen Zeit und auch des öfteren abgemauerten Strecken auch nicht gerade zur Orientierung bei. Wir halten uns erstmal immer der Hauptstrecke folgend in Richtung des ehemaligen Talstollenmundloches. Dachten wir zumindest. Unverhofft - für die Kameraden, welche noch nicht hier unten waren - bricht die Sohle des Stollens in finstere Abgründe ab und eine riesige Halle, in welcher man eine große Dorfkirche unterbringen könnte, tut sich dem Befahrer auf. Am geschätzt 20 Meter tiefer liegendem Grund dieser Halle erkennen wir einen großen See, dessen Oberfläche tiefschwarz zu uns herauffunkelt.

Erzgrube G. - angesinterte Strecke auf der BunkersohleAlleine um diesen Riesenraum perfekt abzulichten, bräuchten wir mindestens fünf Sklavenblitze. Wir machen kehrt und biegen in die nächste rechts abgehende Strecke ein, jedoch nicht ohne vorher noch den an dieser Abzweigung abgelegten Folienpfeil zu drehen. Nach hundertzweiunddreißig Metern ist der Gang vermauert und ein kleiner Durchbruch lädt zum Durchschlupf ein. Hinter dieser Mauer weitet sich der Raum und wir befinden uns nun in der zentralen Sprengstoffkammer. Diese ist - wie so oft - zum Glück leer. Über einen Stollen auf der entgegengesetzten Seite der Kammer gelangen wir zu einer Richtstrecke, welche uns über einen kurzen Seitenstollen zum Maschinenraum des unteren, zweiten Blindschachtes führt. Von der ehemaligen Fördermaschine sind nur noch Fundamentreste zu sehen, auch der angrenzende Schacht ist völlig ausgeraubt und wenige Meter unter dem Schachtmund steht das Wasser. Einem Abzweig des Richtstollens folgen treffen wir bald wieder auf die Hauptstrecke dieser Sohle, von welcher ein weiterer Streckenast zum Füllort des eingangs erwähnten Blindschachtes führt - nur vierzig Meter tiefer.

Erzgrube G. - Altmetall am unteren Füllort, Blindschacht IEine dem Schachtbereich vorgelagerte ehemalige Trafostation regt uns zu einer ersten größeren Pause nach nun drei Stunden im Berg an. Herr Kreil läßt in einer Seitenkammer seinem unter Druck stehendem freien Lauf, bevor er mit der mitgeführten US- Krisennahrung für Nachschub sorgt. Kamerad Lanig spendiert feinsten Schnaps aus dem Spessart, Bergmann Klampfl revanchiert sich mit heißem Kaffee, Käsestangen und belegte Brote werden ausgepackt und in der jetzt nicht mehr ganz so unbelasteten Grubenluft verzehrt. Herr Bunk kaut geistesabwesend und mit leerem Blick auf einer Stulle - vermutlich mit Gedanken bei der letzten Nacht oder aber schon im Geiste beim Tauchgang im vorher entdeckten See.

Dreißig Minuten später - die Glieder steif und die Verdauungstrackte gefüllt - brechen wir wieder auf und begeben uns erneut in das Stollenlabyrint. Plötzlich taucht im Schein der Lampen in einiger Entfernung voraus etwas silbrig glänzendes aus dem Dunkel auf. Ein Geist? Nein, Pech gehabt. Es ist nur der letzte ausgelegte Orientierungspfeil. Wir haben also einen neuen Rundgang entdeckt. Der Pfeil wird eingesammelt und weiter folgen wir der schon bekannten Strecke. Einige zu beiden Seiten abgehende Stollen werden kurz erkundet ohne etwas von Bedeutung - wie etwa das Bernsteinzimmer - zu entdecken. Nur eine aus Holz errichtete, blockhausartige Abstützung erregt kurz unsere Aufmerksamkeit. Das verwendete Holz scheint recht neu zu sein. Irgendwer arbeitet hier unten also noch. Schatzsucher? Nach weiteren etlichen hundert Metern auf dieser Sohle erreichen wir wieder den Schrapperberg.

Erzgrube G. - Bunk sinniert im AbbauNun wirds ernst. Wir müssen bergauf. Zu Fuß. Denn der Lift ist schon länger außer Betrieb. Also los. Schon gefühlte vier Minuten später die erste Pause am Berg. Natürlich nur um Fotos zu machen. So kämpfen wir uns Bild für Bild nach oben und erreichen so zwanzig Minuten später die Hauptfördersohle. Auf uns bekanntem Weg schreiten wir bis zu einem Abzweig, an welchem wir einige Stunden zuvor überflüssigen Ballast wie Wechselklamotten, frische Akkus und den Grubenplan ablegten, in der Hoffnung, hier später wieder vorbeizukommen. Denn: wer nichts riskiert, verliert. Eine kurze Pause folgte, Batterien wurden gewechselt und die durch den vorangegangenen Aufstieg strapazierten Lungen mit Tabakqualm beruhigt. Dann gings auch schon weiter.

Erzgrube G. - angesinterte Strecke auf der BunkersohleÜber einen Querschlag erreichten wir kurze Zeit später den Aufstieg über einen Abbau zur nächsten, dreißig Meter höher gelegenen Sohle. An einem Rollloch im Boden des Abbaues vorbei - welches der Autor bei der letzten Befahrung fast übersehen hätte - kämpften wir uns in höhere Regionen. Bald rächte sich bei den Rauchern die letzte Zigarette. Doch noch knapp vor dem ersten Kollaps erreichten wir unverletzt die nächste, sogenannte Bunkersohle. Hier oben war die Bewetterung nicht mehr so gut wie auf den tieferen Sohlen, wozu möglicherweise auch die seit kurzer Zeit entstehenden Influenzen einiger Gesichter beitrugen. Mal links, mal rechts abbiegend kamen wir dann in eine durch herrlichste Sintergebilde ausgeschmückte Strecke. Rotbraun, Smaragdgrün, Kalkweiß und Manganschwarz verzierte Wände und Decken, auch am Boden setzen sich verschiedenfarbige Gebilde ab. Wieder entstehen Bilder und vorsichtig, um ja nichts zu zertreten, tasten wir uns weiter in diese Strecke.

An einer weiteren Stollenkreuzung überkommt Kamerad Bunk, durch lange vorausgehendes Rumoren im Gebälk angekündigt, plötzlich das Verlangen, seinen Teddyschlaz lassen und stellung mit entblöstem zu beziehen. Just in diesem Moment versagen jedoch die Kamera und der Blitz ihre Dienste. Mist! Die Anfeuerungsrufe der etwas entfernt stehenden Kameraden tragen schließlich dazu bei, das Herrn Bunks seinen Dienst ebenfalls verweigert und dieser so wieder im Plüschschlaz verschwindet. Wie so oft: wirds interessant, versagt die Technik. Andererseits wurde dadurch höchst peinlicher vermieden.

Durch diese Einlage etwas aufgemuntert laufen wir weiter und erreichen bald darauf einen wiederum in die Höhe führenden Abbau. Am Rande, etwas versteckt in einer Nische entdecken wir dann, was Herr Bunk vor wenigen Minuten dringend benötigt hätte: ein originales Grubenklo. Mit Inhalt. Ehemaliger Inhalt vor dem Eimer hält Kamerad Lanig nicht davon ab, blindlinks durch diesen alten Steigerscheißehaufen zu laufen. Zur Schuhreinigung werden ein paar Pfützen in der Nähe mißbraucht, doch ist der Gestank auch nach vierzig Jahren noch sehr aktuell.

Erzgrube G. - Bunkerschnauzen auf der 150m SohleZwei Fahrtenschächte mit Beschilderung Notausstieg wecken unsere Neugier. Sollte es hier gar noch andere Zugänge in dieses Grubengebäude geben, welche uns eventuell einen langen Anmarsch von unten her ersparen würden? Da wir aber die optisch tauglichen, im Alltagsgebrauch jedoch vermutlich sehr morschen Leitern nicht unbedingt testen wollen und wir für zukünftige Befahrungen noch Ungesehenes vorbehalten wollen, beschließen wir, die nach oben führenden Baue noch nicht in Angriff zu nehmen. Statt dessen dringen wir auf dieser Sohle bis zu einem weiteren Abbaufeld vor. Ein hier befindliches Rollloch animiert wiederum einige Kameraden zu lustigen Erdbebenspielchen.

Herr König wird nervös. Und spielt trotzdem mit. Ein paar Erdstöße weiter ziehen wir uns aus dieser Ebene zurück und begeben uns den Abbau absteigend zur Hauptförderstrecke. Immer noch ohne Verletzungen aber nach nun fast 6 Stunden im Berg schon etwas geschlaucht erreichen wir so wieder die 150m-Sohle. Nun wollen wir noch die von dieser Sohle abzweigenden und bisher nicht beschrittenen Strecken besuchen. Auch in der Hoffnung, das über einen dieser Stollen der von übertage nicht zugängliche mittlere Bereich der 150m-Sohle erreicht werden kann. Auch hier erwartet uns ein wahrer Irrgarten an Strecken, so das Kamerad Lanig`s Pfeile wieder zum Einsatz kommen.

Erzgrube G. - Seekers(be)förderungLeider enden die meisten Gänge blind. Als weiteren kleinen Höhepunkt entdecken wir aber in einem dieser Stollen einen dort vergessenen 600ltr. Förderwagen, der die kindlichen Gemüter einiger Gesichter gleich zur Mitfahrt animiert. Nur blöd, das die Gleise schon geklaut waren. So entstand wenigstens noch ein Erinnerungsfoto.

Nach einer letzten kurzen Pause entschieden wir uns dann für den geordneten Rückzug aus diesem riesigen unterirdischem Reich. Zumindest für heute. Da noch etliche nicht begangene Teile in diesem Bergwerk auf einen Überfall durch uns warten, werden wir wohl noch ein- oder zweimal hier einfahren müssen. Mit noch mehr Sklavenblitzen. Und Tauchausrüstung? Wer weiß? Und das Bernsteinzimmer wartet ja auch noch auf uns - hätten wir fast vergessen. So marschieren wir zur Hauptstrecke zurück, Herr Lanig sammelt seine Pfeile wieder ein und Herr Schmolin schmollt, weil ihm keiner helfen wollte, die Lore mit raus zu tragen.

Erzgrube G. - Kastenpfeiler aus neuem HolzGefühlte 38 Minuten später sind wir dann an der Mauer am Stollenmundloch angekommen und fahren, nachdem auch die Aluleiter aus ihrem Versteck geholt wurde, wieder aus. Da nun die Nacht hereingebrochen ist und so auch keine Wanderer oder andere Volksgenossen mehr zu erwarten sind, legen wir den restlichen Weg zu den Fahrzeugen eingeschlazt zurück und ziehen uns erst dort um. Abschluss fand dieser erlebnissreiche Tag im Lokal eines Köhlers bei Thüringer Rostbratwürsten mit Bratkartoffeln und Sauerkraut. Dazu Spezi, Bier und Apfelschorle. Auch ein interessantes Buch auf dem Tisch des Wirtes konnte gesichtet werden. Irgendwas über so ein Jonasthal. Da war doch was?

Fazit aller Beteiligten: Schee wars, Schapaß hats gmacht und die Mannschaft hat passt!

Erzeuger: Autor: Peter KlampflBilder: Michael KreilBildassistenz: Peter KlampflBildassistenz: Max Schmolin
Bilder: Erzgrube G. - Strecke mit EisenvitriolsinterErzgrube G. - Weichenhebel, angesintertErzgrube G. - Bunkerschnauzen auf der 150m SohleErzgrube G. - ...AuslaufErzgrube G. - ...dahinter der Blindschacht I. Hier kann 40 Meter tief geschaut werden.Erzgrube G. - ...auf der 150m SohleErzgrube G. - Kupfervitriol an KalkErzgrube G. - alter Fluchtweg nach obenErzgrube G. - Mangansinter, noch aktivErzgrube G. - ...EinlaufErzgrube G. - Füllschnauze am Ende des SchrapperbergesErzgrube G. - Seekerspossing am SinterErzgrube G. - ...im AbbauErzgrube G. - Strecke mit DekoholzErzgrube G. - Altmetall am unteren Füllort, Blindschacht IErzgrube G. - Reste einer Wettertüre