Missionsbeschreibung -

Besko-Ocizeljski sistem

ÖFFENTLICH
Höhle: Link zur Hohlraum-Hauptseite Besko-Ocizeljski sistem
Mission: 457 - Auf die Wurzel gekommen
Datum: [Mittwoch]
Zeitrahmen: 11:11-20:53 [13:33-20:11]
Nettozeit: 6:38 Stunden
Prozentsatz: 100%
Mobil: Höhlencaddy
Mannschaft: Jürgen WipplingerOliver WolframFlorian Seeleitner
Besprechung:

Gewaltaktionen sind nichts für Memmen oder starke Trinker, die den zugeführten Alkohol nicht rechtzeitig wieder abbauen können. Das steht fest.

Besko-Ocizeljski sistem - Vor dem vorletzten Aufstieg: Wolfram ohne Stiefel. Aber mit Scurion.

Zunächst was kurz vor Ende geschah: Unter frenetischen Anfeuerungen bestieg er zunächst die Wurzel, nur um nach ca. 5 Minuten des tapferen Kampfes wie ein nasser Sack an ihrer Seite zu hängen. Jubel brandete auf - denn es roch plötzlich nach Frau. Den darauf folgenden, kurzen Moment der nasalen Verwirrung nutzte gekonnt aus und hing plötzlich bereits mit seinem sehr flexiblen Bauch über der Wurzel. Jetzt mussten nur noch die viel zu lang und zu muskulös geratenen Beine in akribischer Kleinarbeit entwirrt und auf die andere Seite der Wurzel gebracht werden. Viele zerbrechen unter der Last solcher Aufgaben. Nicht aber der echte CaveSeeker, denn weitere 5 Minuten später war nur noch das Problem zu lösen, wie man denn nun einen Spalt ausspreizt.

Besko-Ocizeljski sistemWas vorher geschah: Am Abreisetag der Oktober-Gewaltaktion sollte es - zur Abwechslung - mal ein etwas anderes Loch sein als die immergleichen Abseilereien in riesige Ein-Raum-Höhlen. Sozusagen eine sinterfreie Spaßbefahrung mit wenig Anspruch. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass "Spaßbefahrung" natürlich ein verbotenes Wort und eine ebenso verbotene Aktivität ist. Aber wie immer kommen bei uns immerhin ein paar Bilder des aktuellen Lochzustandes raus, was in krassem Gegensatz zu dem steht, was... Aber egal.

Besko-Ocizeljski sistem - Erdsiphon: Das Ende.Herr Seeleitner am schlecht vorbereiteten - und generell nahezu unbrauchbaren - Garmin GPS: Schlechte Vorzeichen, die die Wahrscheinlichkeit des Auffindens eines Loches auf nahe 0 fallen lassen. Nach einem durchaus kopflosen Ausflug nach Italien wurde das Fahrzeug im Feld abgestellt und mit Lenkradkralle gesichert. Kroatien ist nicht weit. Italien auch nicht. Von hier aus sollten es nur noch 400 Meter bis zum Loch sein. Dumm nur, dass es generell immer bergauf zu gehen schien - außer einmal, als zur Belohnung eine tiefe Schlucht überwunden werden musste. Das alles in voller Kampfausrüstung. Kein Spaß. Eher das Gegenteil.

Besko-Ocizeljski sistem - Begin des Rückkzugs. 30 Grad aufwärts. Im Dreck.Irgendwann stand man an der Doline. Leider aber nicht am eigentlichen Ziel. Also wurde die Doline umrundet - und ganze zwei Meter vom Dolinenrand entfernt musste mit entzündeten Füßen ein befahrbarer Weg entdeckt werden. Plus etliche Touristen. Wieder 30 Minuten in Gummistiefeln umsonst im Wald umhergehatscht. Schön.

Ein paar weitere Irrwege später stand man vor einem unwirtlichen Höhleneingang, der nicht in der Lage war zu verhehlen, was sich hinter ihm befand: Ein Loch ohne nennenswerten Inhalt. Man marschierte dennoch ein - vorrangig um die leicht überhöhten Körpertemperaturen im Loch abzukühlen.

Besko-Ocizeljski sistemAn der einzigen 'Engstelle' der Durchgangshöhle angekommen, sprang Neo-Socken-Wolfram freudig erregt in - etwa hüfthohes - Brackwasser, welches den Vortrieb des mäßiger motivierten Restes erheblich bremste. Schon wurden Rufe mit dem Wortlaut "Abbruch" gewahr. Doch Herr Wipplinger - wie immer vielseitig versehrt und ohne Gnade oder gar Rücksicht auf die Gebrechen anderer - schwang sich auf und spreizte - selbstverständlich mit freundlicher Unterstützung der eigenen Körperfülle - gekonnt die ersten Meter aus. Bis zu einer Baumwurzel, die ihren Weg in die Engstelle gefunden hatte. Sie hing ca. 1.5m über der Wasseroberfläche und nur grob 50cm von der Decke mitten im auszuspreizenden Spalt. Zunächst für niemanden ein Problem - aber beim Rückzug hatte noch ausgiebig Gelegenheit, sich mit der Wurzel und dem Gelächter seiner Kameraden zu beschäftigen.

Besko-Ocizeljski sistem - Schimmel, Holz, Blutegel und Krebslein.Trotzdem dauerte es wieder ein wenig länger, währenddessen die anderen Kameraden die Möglichkeit hatten, den Haupteingang zum Höhlensystem auszumachen. Sobald das hölzerne Hindernis überwunden hatte, wurde sofort eingefahren - schließlich wollte man am selbigen Tag noch die Heimfahrt antreten - streng nach dem üblichen Prozedere einer "Gewaltaktion". Nach ca. 100m: Die erste Abseilstelle, in der Herr Wolfram zügig das erste Seil einbaute. Vorschriftsmäßig hatte er sich vorher auf www.caveseekers.com informiert, und sich so sofort wieder daran erinnert, dass beim ersten Abseilen ein ein Meter tiefes Wasserbecken auf die Kameraden wartete. Durch gekonntes Reißen am Seilende konnte er den Mannschaftsrest so über das Becken zerren, dass die Socken trocken blieben.

Besko-Ocizeljski sistem - Begin des Rückkzugs. 30 Grad aufwärts. Im Dreck.

Nach zwei weiteren Abseilstrecken über auf den Zentimeter ausgerechneten Seillängen wurde der Grund der ersten Haupthalle erreicht. Vorbei an üblen Pilzen, grünen (!), ca 20cm hohen Gewächsen und dreckigen, mit Holz verstopften Räumen, wurde die letzte Abseilstelle erreicht. Nochmal 20 Meter. Und dann dem Wasserlauf gefolgt - vorbei an übel riechenden Pfützen und fest installierten Seilen, deren desolater Zustand gut zum restlichen Hohlraum passte.

Besko-Ocizeljski sistemAls das Ende erreicht war, wurden der Fotoapperat und die Blitze ausgepackt - um eine typische Hochgeschwindigkeitshöhlenablichtung durchzuführen. Dabei standen vor allem die Blitzschlampen unter Strom - schließlich mussten Blutegel und pimgentlose Krebslein am Leben bleiben. Der CaveSeeker ist Tierfreund - insbesondere Currywurst hat es ihm angetan.

Ohne ausreichend Zeit war nach 16 Bildern Schluss.

Besko-Ocizeljski sistemDoch dann das: Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, blockierte die Wurzel noch immer den einfachen Ausweg aus dem Loch. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, war dies für niemanden in der Runde ein nennenswertes Problem. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, traf dies natürlich nicht auf den erfolgreichen Orientierungsläufer Herrn zu. Siehe oben.

Bestens gelaunt erklomm man den Dolinenrand und stand vor der Quelle des irritierenden Frauengeruchs: Eine Italienerin, die versuchte, unser gebrochenes Englisch für ihre mitgebrachten Freunde in elegantes Italienisch zu übersetzen. Der Schrecken in den Augen der Berlusconi-Wähler war groß, als auf die Frage "Is it beautiful inside?" ohne nachzudenken ein lautes "NO" aus vier Kehlen drang. Herr Wipplinger ließ es sich nicht nehmen die Höhle als "ugliest Cave in Slovenia" zu bezeichnen - was den drei Italienern entsetzte Mienen auf die Gesichter zauberte.

Fazit: Schöne Aktion.

Erzeuger: Autor: Jürgen WipplingerAutor: Oliver WolframBilder: Jürgen WipplingerBildassistenz: Oliver WolframBildassistenz: Florian SeeleitnerAnfahrt: Jürgen Wipplinger 01.02.2012 - 23:30:06
Lebensformen: Mensch [ ]
Bilder: Besko-Ocizeljski sistem - Selten in diesem Loch: Sauberes, tropendes Wasser.Besko-Ocizeljski sistemBesko-Ocizeljski sistemBesko-Ocizeljski sistemBesko-Ocizeljski sistemBesko-Ocizeljski sistem - Häufig findet sich sowas am Wegesrand.Besko-Ocizeljski sistem - Der wohl imposanteste Raum im Loch.Besko-Ocizeljski sistemBesko-Ocizeljski sistem - Vergessen wer die Schuld an den Wellen im dreckigen Wasser trägt. Wieder zentraler Sinter.Besko-Ocizeljski sistemBesko-Ocizeljski sistem - Schimmel, Holz, Blutegel und Krebslein.Besko-Ocizeljski sistem - Erdsiphon: Das Ende.Besko-Ocizeljski sistem - Menschlein, zentral.Besko-Ocizeljski sistem - Vergessen wer die Schuld am dreckigen Wasser trägt. Man beachte den beinahe mittig abgelichteten Sinter.Besko-Ocizeljski sistemBesko-Ocizeljski sistem - Begin des Rückkzugs. 30 Grad aufwärts. Im Dreck.